Der Geächtete von Gor
Der Geächtete von Gor ist der zweite Band der Fantasy-Romanreihe von John Norman, die sich mit der Fantasy-Welt Gor befasst. Der englische Originaltitel Outlaw of Gor ist 1967 erschienen, die Ausgabe von Heyne 1973. Die deutsche Übersetzung der Ausgabe im Heyne-Verlag ist von Thomas Schlück. Das Umschlagbild der dritten Auflage schuf Oliviero Berni.
Alle Seitenzahlen dieser Referenz beziehen sich auf die dritte Auflage, gedruckt 1982. Die Seitenzahlen der gedruckten Ausgabe sind identisch mit den Seitenzahlen im PDF mit der MD5-Prüfsumme 5e9b1e674717e77572357999b9e2731e.
Handlung
Tarl Cabot ist zurück auf der Erde, hat jedoch erhebliche Probleme, sich in das Großstadtleben wieder einzufügen. Er reagiert agressiv auf zufällige Berührungen, beispielsweise von seinem ehemaligen Lehrerkollegen Harrison Smith. Nach einem Kneipenbesuch hinterlässt Tarl Cabot seinem neugewonnenen Freund Harrison Smith das Manuskript zum ersten Band Gor die Gegen-Erde und verschwindet.
Auf Gor wacht Tarl Cabot wieder auf, neben sich Schwert, Schild, Speer und Helm. Erstaunlicherweise trägt die Rüstung jedoch kein Stadtwappen. Tarl Cabot erkennt, dass er sich nur wenige Tagesreisen von Ko-ro-ba entfernt befindet und beschließt, in seine Heimatstadt und zu Talena zu wandern. Auf der Reise dorthin wundert er sich, dass er nur den einzelnen Holzfäller Zosk trifft. Und Zosk gerät in Panik, als Tarl Cabot die Stadt Ko-ro-ba erwähnt. Kurz vor der Stadt wird Tarl Cabot außerdem von einem ausgewachsenen Sleen angegriffen, kann diesen jedoch töten. Als er das Tal erreicht in dem sich Ko-ro-ba befindet, ist die Stadt mit allen Bewohnern verschwunden.
Ein Vertreter der Priesterkönige erklärt ihm, dass Ko-ro-ba von den Priesterkönigen zerstört wurde und ihre Bewohner in alle Himmelsrichtungen verstreut sind. Er wird die Stadt und ihre ehemaligen Bewohner nie wiedersehen. Der Mann empfiehlt Tarl, sich selbst zu richten und wird für diesen Rat von den Priesterkönigen getötet. Tarl Cabot macht sich entgegen des Rats auf den Weg in das Sardargebirge und zu den Priesterkönigen um sich für die Zerstörung Ko-ro-bas zu rächen.
Unterwegs ernährt sich Tarl von wilden Tieren und Früchten und vermeidet Städte, da er dort als Geächteter nicht erwünscht ist. Er erwägt jedoch, nach Tharna zu gehen da die Stadt als einzige von jedem betreten werden darf der friedlich ist. In der Nähe von Tharna trifft er auf die ehemalige Ko-ro-banerin Vera. Sie wird von Kriegern aus Tharna um den Offizier Thorn gejagt, die sie versklaven möchten. Vera erbittet den Schutz von Tarl. Als sie jedoch erfährt, dass er auch aus Ko-ro-ba kommt, unterwirft sie sich Thorn aus Angst vor einer Strafe der Priesterkönige.
Tarl Cabot kommt ohne weitere Behinderung nach Tharna und kann die Stadt problemlos betreten. Er weiß jedoch nicht, dass alle Fremden in dieser Stadt nach zehn Stunden Anwesenheit in der Stadt versklavt werden. Die Menschen in der Stadt sind in graue Kleidung ohne viel Farbe gekleidet und wirken generell bedrückt auf Tarl. Viele Geschäfte werden wortlos abgewickelt, das lebendige Rufen der Märkte fehlt in Tharna. Die Freien Frauen tragen anstatt des Schleiers silbene Masken. Der Verschwörer Ost spricht Tarl an und macht ihm das Angebot, er soll die Herrscherin von Tharna, die Tatrix Lara für eintausend Goldmünzen entführen. Als Tarl ablehnt, drückt ihm Ost einen Beutel mit Geld in die Hand und verschwindet. Mit diesem Geld wird Tarl Cabot in eine Falle gelockt und festgenommen.
Tarl wird in den Palast der Tatrix gebracht und unter ein silbernes Joch gezwungen. Da Tarl sich weigert, den Diebstahl des Geldbeutels zu gestehen wird Ost, ebenfalls unter einem silbernen Joch, zum Verhör hinzugeholt. Ost hat die Verschwörung zum Sturz der Tatrix bereits gestanden und durch das Geld von Ost gilt Tarl als Mitverschwörer. Ost wird zu Zwangsarbeit in den Bergwerken von Tharna verurteilt, Tarl soll als Krieger in den Schaukämpfen von Tharna eingesetzt werden.
Im Verließ der Arena trifft Tarl auf die Kajira Linna, die ihm hilft. Sie erzählt ihm ihr Schicksal und erklärt die Gesetze der Stadt, die den Silbermaskenträgerinnen den Kontakt zu Männern verbietet, wenn sie nicht versklavt werden wollen. Dabei stößt ihr ebenfalls unter einem Joch befindlicher Geliebter Andreas aus Tor hinzu. In der Arena müssen die Gefangenen in Gruppen und einzeln gegeneinander weiterhin unter dem Joch im Ochsenkampf kämpfen. Tarl besiegt seinen Gegner, Kron aus der Kaste der Metallarbeiter, weigert sich jedoch ihn zu töten. Er soll in einer Arena gegen einen Tarn kämpfen. Dabei stellt er jedoch fest, dass es sich bei dem Tarn um seinen eigenen ehemaligen Kriegstarn handelt der ihn tatsächlich wiedererkennt. Mit Hilfe des Tarns gelingt es Tarl Cabot aus der Arena zu fliehen und dabei die Tatrix Lara zu entführen.
An der Verhandlungssäule von Tharna versucht Tarl, Andreas und Linna im Austausch gegen die Tatrix freizubekommen. Er erklärt sich deshalb zu einem Geiseltausch bereit. Dabei wird er jedoch von Lara und der Stellvertreterin Laras, Dorna die Stolze überlistet, festgenommen und in die Bergwerke geschickt. Dorna will bei dieser Gelegenheit jedoch selbst Tatrix werden, verbündet sich mit Thorn und verkauft Lara in die Sklaverei.
In den Bergwerken trifft Tarl wieder auf Andreas, Kron und Ost, die zur gleichen Kettengemeinschaft gehören. Tarl gelingt es mit ihrer Hilfe, seine Kettengemeinschaft zu disziplinieren und den Egoismus der einzelnen einzudämmen. So gewinnen die Sklaven ihre Würde zurück und sind bereit, füreinander einzustehen. Gemeinsam plant die Kettengemeinschaft den Ausbruch aus dem Bergwerk und schafft es erfolgreich trotz Überflutung der Zellen zu entkommen. Ebene für Ebene können sie im Bergwerk die Aufseher überwältigen und die Sklaven befreien. Die ehemaligen Sklaven verstecken sich in kleinen Gruppen im Gebirge um nicht von den Kriegern Tharnas verfolgt und getötet zu werden.
Tarl Cabot findet seinen Tarn wieder und reist weiter ins Sardargebirge. Auf der Ebene vor dem Gebirge findet gerade der En'Kara-Markt statt, einer der vier jährlichen Jahrmärkte. Da der Tarn nicht in das Gebirge fliegen kann, wandert Tarl zu Fuß weiter. Er trifft unterwegs zufällig die versklavte Lara und kauft sie vom Sklavenhändler Targo.
Tarl bringt die ehemalige Tatrix Lara zurück nach Tharna. Dort führen Andreas aus Tor und Kron die Revolution der unterdrückten Männer von Tharna gegen die Herrschaft der Tatrix an. Dorna die Stolze wird gestürzt und die meisten Silbermaskenträgerinnen versklavt. Die Männer haben die Kontrolle über die Stadt wiedererlangt. Allerdings wird Lara wieder als Herrscherin von Tharna eingesetzt. Das Gesetz das Fremde nach zehn Stunden in der Stadt versklavt wird aufgehoben und Tarl Cabot kann endlich ins Sardargebirge weiterreisen.
Zentrale Figuren
- Tarl Cabot - Erdgeborener, Krieger und Geächteter aus Ko-ro-ba
- Lara - Tatrix von Tharna
- Dorna die Stolze - Stellvertreterin der Tatrix und Intrigantin
- Thorn - Krieger, verliebt in Dorna
- Ost - Ein Intrigant und Verräter
- Andreas aus Tor - Dichter und Sänger, verliebt in Linna
- Kron - Metallarbeiter und Helfer Tarl Cabots während des Sklavenaufstands
Weitere Figuren
- Harrison Smith - ein Freund Tarl Cabots auf der Erde und Verleger der Manuskripte
- Zosk - ein Holzfäller
- Vera - eine ehemals freie Frau aus Ko-ro-ba
- Stam und Tau - zwei Krieger der Palastwache von Tharna
- Targo - Ein Sklavenhändler
- Linna - Sklavin in Tharna, ehemalige Silbermaskenträgerin